Logistikdienstleister müssen handeln: Ausblick auf die kommende Mauterhöhung in Deutschland

Der Weg in die Zukunft: Die Umstellung des deutschen Mautsystems

Ab Dezember 2023 wird sich das deutsche Mautsystem grundlegend ändern. Dann tritt ein neuer CO2-Zuschlag in Kraft und die Maut steigt je Emissionsklasse und Fahrzeugtyp. [Quelle]. Die Ausweitung des Mautsystems auf Infrastruktur, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und CO2-Zuschlag wird die Mautkosten für Logistikdienstleister um bis zu 83 % erhöhen [Quelle].

Quelle: Weitere Informationen zur Emissionsklasse finden Sie hier.

Vorbereitungen für die nächste Mautausweitung

Weitere Änderungen sind absehbar: Zum 1. Januar 2024 sind Mautänderungen für Erdgasfahrzeuge und zum 1. Juli 2024 für leichte LKWs geplant [Quelle]. Diese Änderungen fördern den Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge, der derzeit durch die begrenzte Marktverfügbarkeit emissionsfreier Lkw und die unterentwickelte Tank- und Ladeinfrastruktur erschwert wird.

Der Mautmechanismus und seine Auswirkungen

Die Mautkosten sickern durch verschiedene Wirtschaftsstufen bis zum Endverbraucher durch und beeinflussen die Produktpreise auf allen Stufen, auf denen der Transport eine Rolle spielt. Die erwarteten Mehreinnahmen aus der Maut sollen dem Bundeshaushalt zwischen 2024 und 2027 rund 30 Milliarden Euro bringen [Quelle]. Zusätzlich wird im Januar 2024 die regelmäßige Erhöhung der CO2-Bepreisung für fossile Energieträger um ca. 5 Cent pro Liter geben.

Auswirkungen der Maut auf Spediteure, Verbraucher und kleine Unternehmen

Die Mauterhöhung stellt vor allem für kleinere Unternehmen mit einem Fuhrpark von 1 bis 5 Lkw im Vergleich zu größeren Unternehmen eine erhebliche Belastung dar. In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs ist es besonders schwierig, die zusätzlichen Kosten für Leerfahrten weiterzugeben. Hersteller und Einzelhändler werden diese zusätzlichen Kosten wahrscheinlich an den Endverbraucher weitergeben, wobei die jährlichen Mehrkosten für eine vierköpfige Familie auf ca. 370 € geschätzt werden [Quelle].

Fallbeispiel: Die "Muster Saft GmbH" und die Mauterhöhung

Um die Auswirkungen der Mauterhöhung zu verdeutlichen, betrachten wir die "Muster Saft GmbH", ein hypothetisches mittelständisches Unternehmen:

Unternehmenstyp: Mittelständischer Getränkehändler, der seine Produkte an Lebensmittelgeschäfte in ganz Deutschland vertreibt
Jahresumsatz: 50 Mio. Euro ‍
Größe des Fuhrparks: 20 LKW
Emissionsklasse: Euro 6, >18 & > 5 Achsen‍
Jährliche Laufleistung pro LKW: 120.000 Kilometer

Die Finanzprognose für die "Muster Saft GmbH" sieht wie folgt aus:

Vor der Mauterhöhung: Die jährlichen Mautkosten des Unternehmens betragen ca. 456.000 € (bei 0,19 €/km).
Nach der Mauterhöhung: Die voraussichtlichen jährlichen Mautkosten steigen unter Berücksichtigung des CO2-Zuschlags auf ca. 835.200 €. (0,348€/km)

Diese Fallstudie verdeutlicht einen möglichen Anstieg der jährlichen Mautkosten um 379.200 €, was erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsposition und die Preisstrategie des Unternehmens hat.

Cargonexx: Transport Management Plattform für effiziente Logistik

Cargonexx unterstützt Unternehmen wie die MusterSaft GmbH dabei, die finanziellen Auswirkungen der Mauterhöhung abzufedern:

Intelligente Auftragsbündelung: Ziel ist es, die gefahrenen Kilometer um 20% zu reduzieren und damit jährlich rund 420.000 € Mautkosten einzusparen.
Optimierte Routenplanung: Die angestrebte Reduzierung der Mautkosten um weitere 15% könnte zu einer zusätzlichen jährlichen Einsparung von 315.000 € führen.
Genaue Mautverfolgung: Präzise Routenplanungstools für genaue Mautkostenprognosen, die fundierte Budgetierungs- und Preisentscheidungen unterstützen.

Fazit und weitere Ressourcen

Die bevorstehenden Mauterhöhungen in Deutschland unterstreichen die Notwendigkeit strategischer Anpassungen im Logistiksektor. Fortschrittliche Tools wie die von Cargonexx können Unternehmen dabei unterstützen, die finanziellen Auswirkungen dieser Veränderungen effektiv zu managen und so eine widerstandsfähigere, nachhaltigere und wirtschaftlich tragfähigere Logistikbranche zu fördern.